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Kleine Nähschule



Damit das Nähen auch von Anfang an Freude macht,
erkläre ich euch hier wie man das ein oder andere näht und erläutere euch
ein paar Begriffe.
Sollten dennoch Fragen offen bleiben, dann schreibt mir doch einfach an:
Ich beantworte sie euch dann gerne persönlich.

Stichart:
Für normale Webware nimmt man einen ganz normalen Geradstich.
Für dehnbare Stoffe empfiehlt sich immer ein Zickzackstich.

Rechts auf rechts oder links auf links legen:
Beim Stoff gibt es- bis auf ganz wenige Ausnahmen- immer 2 Seiten. Die Rechte (sichtbare mit Motiv) und die Linke (Rückseite, Innenseite).
Bei rechts auf rechts, werden die rechten Seiten des Stoffes aufeinander gelegt, sodass man von beiden Seiten nur noch die linke Seite des Stoffes sieht.



Fadenlauf:
Das ist der Lauf des Webfadens bei gewebten Stoffen. Der Fadenlauf muss immer parallel zur Stoff,- Webkante liegen.

Nahtzugabe:
Die Nahtzugabe von 0,5 cm ist bei meinen Schnitten immer schon eingerechnet. Das ist die Breite, die beim Zusammennähen benötigt wird. Man kann aber, wenn man lieber breitere Nähte macht, auch einfach mehr hinzu geben. Das sollte man sich dann beim Übertragen des Schnittes direkt mit anzeichnen.

Gegengleich zuschneiden:
Der Stoff liegt beim Zuschneiden links auf links. Das Schnittmuster wird darauf gelegt und somit gegengleich zugeschnitten.

Stoffbruch:
Der Stoff wird gefaltet und an der Faltkante wird das Schnittmuster mit der Stoffbruch-Kante angelegt und anschließend die anderen Linien ausgeschnitten. Danach kann man das Stoffstück aufklappen.

Anheften, Feststecken:
Einzelne Stoffteile mit Stecknadeln befestigen, damit nichts verrutschen kann. (siehe Foto auf Seite 1)

Versäubern:
Die Kanten werden vor dem Vernähen mit einem Zickzackstich versäubert, um das Ausfransen des Stoffes zu verhindern.
Wer mit der Overlock-Maschine näht, hat es bei einigen Arbeitsschritten einfacher, da die Overlock näht und gleichzeitig versäubert.

Absteppen:
Eine gerade Naht mit normalem Stich -bei dehnbaren Stoffen aber auf dehnbaren Stich achten- um Seitennähte zu schließen, den Saum zu nähen, doppelte Teile von der rechten Seite aus zu fixieren, oder schöne Ziernähte anzubringen. (siehe Foto beim Besatz)

Säumen:
Die Kanten eines Kleidungsstückes werden meistens gesäumt.
Bei einem einfachen, umgeschlagenen Saum wird die Kante erst versäubert, dann in der gewünschten Breite umgeschlagen und von rechts festgenäht.

Besatz:
Der Besatz wird genommen, wenn bei einem Kleidungsstück kein Saum erwünscht ist und nicht mit Schrägband gearbeitet wird. Zusätzlich wird er noch von rechts schmal abgesteppt. (Siehe rechte Seite des Fotos)
Das Kleidungsstück sieht sauber gearbeitet aus.




Folgende Bilder Anleitung findest du hier.

Hose nähen
  
Besatz nähen
  
Mütze nähen

Ärmel einnähen

Klettband annähen

Besatz vom Bolero

Handschuhe nähen




Je nach Ausführung der Puppe, können die Maße variieren.
Damit die fertigen Modelle an den Armen oder Beinen nicht zu
kurz oder zu lang sind, hier ein paar ganz einfache Tipps zum
abändern der Länge.


Kleine Abweichungen sind kein Problem, bei größeren gibt es die unten
beschriebene Anleitung zum abändern.
Bitte beachte, dass diese Tipps nur für das verlängern oder verkürzen geeignet
sind.
Ein Schnittmuster im Allgemeinen zu verändern ist mit dieser Methode nicht korrekt möglich.

Sollte deine Puppe doch breiter oder schmaler sein, so kannst du auch ohne Bedenken einfach ein paar mm an den Seitenlinien dazugeben.



1.)  Auf den Zeichnungen sind drei Farben zu sehen.

Schwarz: der ausgangs Schnitt
Grün: die Markierung für die Vergrößerung – alle grünen Linien müssen gleichlang sein.
Rot: der fertige umgeänderte Schnitt

2.)Von den Kreuzen aus gibst du die benötigte Mehrlänge zu, (gestrichelte Linie) z.B. 2 cm

3.)Dann verbindest du diese an allen Ecken mit einer durchgezogenen Linie.

4.)Die eingekreisten Ecken zeigen die letzte Linie die gezeichnet werden muss, an.

5.)Wenn du das getan hast, ist der Ärmel verlängert.

6.)Wenn du einen Ärmel verkürzen möchtest, zeichnest du die gestrichelten Linien in das Schnittmuster rein und verfährst dann genauso wie beim Verlängern

7.)Schnittmuster ohne den eingezeichneten Umschlag werden, wie auf der Zeichnung mit der Hose, verkleinert oder vergrößert.
Auch dort werden erst die gestrichelten Linien gezeichnet die mit einem Kreuz versehen sind. Diese werden dann miteinander verbunden. Anschließend wird nur noch die Linie miteinander verbunden, die mit einem Kreis versehen ist.             
So bleibt die Ärmel- oder Hosenbreite erhalten, und es wird nur die Länge nach Wunsch verändert.

TIPP: Wenn du Kleider oder Oberteile verlängern oder verkürzen möchtest, gibst du beim Zuschneiden einfach mehr an Länge zu oder kürzt um die gewünschte Länge.
Beachte nur, dass du beim verlängern die äußeren Linien –z.B. die Schräglinie –beibehältst.       
             



Hosen nähen:
Auch diese Schritte sind immer dieselben. Erst werden die passenden Teile rechts auf rechts gelegt und anschließend die äußere Naht geschlossen.


Als nächstes kannst du dir überlegen, ob du den Saum jetzt nähen möchtest oder erst am Ende. Einfacher ist es, wenn man ihn jetzt näht. Man sieht dann aber ein wenig von der Innennaht. Mich stört das nicht. J Ich nähe es immer in diesem Schritt.


Dann legst du das rechts auf rechts und nähst die Beinnaht.
Die Schrittnaht bleibt noch offen.



Wenn beide Hosenteile soweit vorbereitet sind wendest du eines davon.
Du hat jetzt ein Hosenteil auf links und eines auf rechts vor dir liegen.
Das Hosenteil, welches auf rechts ist, steckst du in das andere Hosenbein.
So liegen beide rechts auf rechts ineinander.



Dann nähst du die innere Beinnaht. Das siehst du hier mit Nadeln markiert.


Besatz nähen:
Schritt 1:
Du legst die zwei zugehörigen Teile rechts auf rechts und steckst diese fest.


Schritt 2:
Dann nähst du die Kanten. Die Seitennähte bleiben in der Regel offen.



Schritt 3:
Dann werden die Ecken bis hin zur Naht gekürzt.
So lassen sich die Ecken beim Wenden schön in Form bringen.


Schritt 4:
Jetzt wird gewendet und alles schön glatt gebügelt.



Letzter Schritt:
Abschließend wird alles noch schön schmal von der rechten Seite aus abgesteppt.



Mütze nähen:
Schritt 1:
Immer zwei Teile rechts auf rechts legen und eine Seitennaht schließen.



Aufgeklappt sieht das von rechts dann so aus.


Schritt 2:
Dann werden beide Teile rechts auf rechts aufeinander gelegt und die obere Kante in einem Zug geschlossen.


Jetzt ist das obere Mützenteil fertig.



Ärmel annähen:

Auch hier sind die Schritte immer gleich, unabhängig davon, welchen Ärmel man annäht.

Schritt 1:
Lege den Ärmel rechts auf rechts auf den Armausschnitt und stecke diesen fest. Das wölbt sich etwas und ist auch richtig so. Achte darauf, dass die Mitte vom Ärmel genau auf der Schulternaht aufliegt.(siehe Pfeil)



Nun musst du ihn festnähen.
So sieht das dann aufgeklappt aus.


Schritt 2:
Wenn der Ärmel angenäht ist, legst du den Ärmel rechts auf rechts aufeinander und schließt die Ärmel- und die Seitennaht in einem Zug.
In diesem Fall ist die Seitennaht recht kurz, weil das ein Bild von einem Bolero ist. ;-)


Fertig. Der Ärmel ist eingenäht.

Klettverschluss richtig annähen
Auch beim Klettverschluss sind die Arbeitsschritte immer dieseleben.

Schritt 1:
Die Seiten versäubern und das Klettband feststecken.


Schritt 2:
Das Klettband festnähen. Ich empfehle den doppelten Stich oder zweimal rundherum zu nähen, damit sich bei vieler Nutzung das Klettband nicht lösen kann.


Schritt 3:

Jetzt die Seite mit dem Klettband umlegen und feststecken.



Schritt 4:

Nun auch die andere Seite umlegen und beide Seiten nähen.



Schritt 5:

Hier sind jetzt die beiden Seiten gesäumt.

Schritt 6:

Das Klettband außen feststecken und festnähen.


So sieht das am Ende dann sauber verarbeitet aus.



Besatz vom Bolero nähen.

Schritt 1:

Alles zuschneiden und die Besätze an der Innenseite einmal versäubern.


Schritt 2:

Die Besätze 17a und den Besatz Kragen 16a rechts auf rechts legen und die kurzen Seiten Schließen.



Schritt 3:

Nun den Besatz Saum 16a ebenfalls rechts auf rechts an die noch zwei offenen Kanten nähen.

Schritt 4:

Die Vorderteile rechts auf rechts legen und die Schulternähte schließen.



Schritt 5:
Wenden.


Die Ärmel einnähen und die Seitennähte schließen.


Schritt 6:

Nun den Besatz rundherum rechts auf rechts feststecken.

Schritt 7:

Es ist ganz wichtig, darauf zu achten, dass die Nahtkanten übereinanderliegen.
 

Schritt 8:

Den Besatz nach innen Bügeln.


Schritt 9:
Von rechts schmal absteppen.


Schritt 10:

Jetzt nur noch Klettband annähen oder einen Knopf anbringen.



Handschuhe nähen

Schritt 1:

Beide Handschuhteile rechts auf rechts legen und auf einer Seite ca. 3cm zusammennähen.


Schritt 2:

Aufklappen.


Schritt 3:

Bündchenstoff gedehnt rechts auf rechts an die obere gerade Kante anbringen.


Aufgeklappt sieht deine Arbeit jetzt so aus.


Schritt 4:
Kordel einlegen, wie auf dem Bild zu sehen ist.


 Schritt 5:

Rechts auf rechts zusammenstecken und die offene Seite nähen.



Schritt 6:

Wenden. Mit dem zweiten Handschuh genauso verfahren.





Ich hoffe dir haben die Tipps ein wenig geholfen.
Wenn noch Fragen offen sind dann Kontaktiere mich einfach.


Gerne helfe ich weiter und bin für Lob und auch Kritik immer offen.

Eure Kerstin//73engelchen




Designbeispiele findest du HIER:


Gerne darfst du deine Werke zeigen.

Oder dich in meiner Gruppe mit anderen austauschen.


Kommentare

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